Unter dem Motto „bettertogether“ ermöglichte uns eine Kooperation mit dem Lentos Kunstmuseum einige inspirierende und kreative Momente. Für eine ganz besondere Fotostrecke hat das Lentos seine geschlossenen Türen für uns geöffnet. Kristina Bleil vom Café Friedlieb & Töchter sowie Eric Zachhuber von den Gastro-Betrieben anderswo und Tamu Sana bekamen eine exklusive Führung durch die aktuelle Ausstellung von Franz Gertschs „Die Siebziger“. Jürgen Grünwald hat die Beiden in ausgewählten KML-Outfits vor den fotorealistischen Arbeiten des Schweizer Künstlers geshootet. Da die Museen auch im dritten, verlängerten Lockdown noch geschlossen bleiben, möchten wir euch auf eine kleine Foto-Tour durch die Ausstellung mitnehmen.
Huaa…!, 1969, Besitz des Künstlers
Mütze l Rolli l Jacke l Pants l Sneakers
Dieses Gemälde stellt den Anfang einer neuen Arbeitsweise des Künstlers Franz Gertsch dar. Kurz zuvor entschied er für sich, die Abstraktion in seinen Gemälden wegzulassen und den Fotoapparat als zwischengeschaltenes Medium einzusetzen. Laut einem Zitat wusste der Künstler, beeindruckt von einem Gipfelerlebnis, was zu tun war: „Die Welt malen wie einer, der gerade von einem anderen Stern auf dem Berg gelandet ist.“
Dieses Bild bezeichnet Gertsch selbst als Opus 1 seines Hauptwerks. Es zeigt einen Filmstill, auf dem der Captain gerade von einer Kugel getroffen wurde und im Begriff ist vom Pferd zu fallen. Gertsch wusste allerdings nichts von diesem Inhalt und interpretierte den Schrei als Aufbruch zu neuen Ufern.
Kranenburg, 1970, Aargauer Kunsthaus Aarau
Auf diesem Gemälde spielt Gertsch mit dem Reiz der Rückenansicht. Es zeigt befreundete Künstler und Weggefährten auf dem Weg zu einer Ausstellungseröffnung. Die Perspektive und der Bewegungsmoment ziehen uns mit.
Luciano I, 1976, Privatsammlung, Schweiz
T-Shirt l Denim l Mütze l Rucksack l Sneakers
Luciano Castelli ist ein Schweizer Künstler und war schillernde Hauptfigur in zahlreichen Werken Gertschs. In der aktuellen Lentos-Ausstellung ist seinen Werken ein eigener Raum gewidmet. Auf diesem Bild ist er bereits gereifter und sitzt ruhig und gelassen mitten im Chaos einer verklungenen Partynacht – scheint es. Im Gegensatz dazu ist noch ein Stück des Gemäldes zu sehen, das in der Villa Reckenbühl vor einem vermutlich rauschendem Fest entstanden ist.
Irène, 1980, Olbricht Collection
Ende der Siebziger konzentriert sich Gertsch auf Portraits, bleibt aber beim Großformat. Unter dem Namen Lady Shiva war die auf dem Gemäldeausschnitt zu sehende Irene Staub als Edelprostituierte bekannt. Sie gehörte zum Freundeskreis um Luiciano Castelli. Aber Lebensumstände und –geschichte zählen bei Gertsch nicht. Der Ausdruck und die Wirkung, die ein Mensch auf ihn hat, lassen das Motiv entstehen.
Meer, 2016/2017, Besitz des Künstlers
Sweater l Denim l Mütze l Sneakers
Einen schönen Abschluss bildet das aktuellste Bild in der Ausstellung. Gertsch hat sich dem Thema "Meer" mit Hingabe zugewandt. Einige Jahre davor fertigte er ausschließlich Holzschnitte – hier ist es wieder Farbe auf ungrundiertem Medium im Großformat – wie bei seinem Opus 1.
Mit diesem Projekt möchten wir gern erneut ein Zeichen des „gemeinsamen Handelns“ setzen. #bettertogether
Die Texte sind auf Grundlage der Ausstellungsbegleitung (Saalheft und Vermittlungstext) von Angelika Affentranger-Kirchrath, Elisabeth Nowak-Thaller und Karin Schneider entstanden. Kleidung & Accessoires stammen von Kleider machen Leute und inthebox. Vor der Kamera standen Kristina Bleil und Eric Zachhuber und hinter der Kamera Iris Eibensteiner und Tabea Cray. Der Mann mit der Kamera war Jürgen Grünwald.
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