It's Fashion Revolution Week


 

Bei allen uns bekannten Einschränkungen, Überforderungen und Sorgen der Corona-Zeit, ist dennoch eine spürbare Solidarität der Menschen wahrnehmbar. Das zeigt uns zum einen, dass wir in Krisenzeiten mehr aufeinander schauen und uns eine äußere Bedrohung (gedanklich) zusammenstehen lässt. Zum anderen zeigt es uns aber auch, wie kleinteilig auf europäischer und österreichischer Ebne eine Problemlösung gedacht wird. Es liegt uns natürlich fern, österreichisches gegen weltweites Leid abzuwerten, jedoch lässt das Leben in einer Krisensituation verstärkt auch Fragen nach globaler Solidarität aufkommen.

 

Diese Woche ist Fashion-Revolution-Week. Eine weltweite Bewegung, die den Arbeits- und Umweltbedingungen in der Bekleidungsindustrie mehr Aufmerksamkeit schenken soll. Es geht darum, systematische Ausbeutung von rund 300 Millionen in der Kleidungsindustrie Arbeitenden ins Licht zu rücken. Es sind zum Großteil Arbeiterinnen, die zumeist nicht nur unter widrigsten, gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiten müssen, sondern dafür auch noch einen nicht lebenserhaltenden Lohn bekommen und aus Angst um den Arbeitsplatz oftmals sexuelle Belästigungen in Kauf nehmen müssen. Auch in Krisenzeiten sind diese Mechanismen nicht außer Kraft gesetzt, sondern spitzen sich weiter zu. Großkonzerne stornieren Bestellungen für die nächsten Saisonen, Arbeiterinnen in den Fabriken in Bangladesh, China und Indien verlieren ihre letzte finanzielle Labestelle und gesellschaftliche Machtverhältnisses werden damit abermals klarer. Selbiges gilt übrigens auf nationaler Ebene auch für das Überleben von Klein- und Kleinstunternehmen. Während große Ketten mit mehr Ressourcen die Krise leichter bewältigen, bangen viele Kleinunternehmen täglich um ihre Zukunft.


Ein Ausnahmezustand wie dieser kann uns auch lehren, dass wir vielleicht gar nicht in allen Bereichen zurück zur Normalität wollen. Vielleicht können wir diese Ruptur nutzten, um zu hinterfragen, wer Einschnitte nicht nur in einer Krise sondern lebenslang in Kauf nehmen muss, damit unser „Normalzustand" erhalten bleibt.

 


Fashion Revolution ist für uns keine Angelegenheit auf eine Woche. Das ist, wie so oft verkannt, auch kein Trend. Das ist eine Lebenseinstellung, die mit viel Freude aber auch viel Anstrengung verbunden ist. Wir haben als Kleinunternehmen nicht die utopische Vorstellung, die Bekleidungsindustrie alleine revolutionieren zu können. Wir wollen nur trotz dieses Wissens den Mut haben, kleine Schritte zu gehen, um das Zusammenleben auf der Erde zu verbessern. Es geht darum, im Kleinen die Richtung zu ändern und nicht weiter in die falsche mitzugehen.

 

 

Wir haben nicht alle Veja-Modelle, die Amazon hat. Wir haben keinen Pre-, Mid- und Zwischendurch-Season-Sale. Wir haben auch nicht alle aktuellen Must-Have-Trends. Dafür haben wir ein großes Bemühen für Respekt gegenüber allen Menschen und unserer Umwelt. Wir haben Kleidung, die unter fairen Bedingungen hergestellt wurde, aus umweltschonenden Materialien gefertigt ist und deren Qualität nicht nur bis zum dritten Waschgang besteht.
Und vor allem aber haben wir solidarische Kundinnen und Kunden, die bereit sind, Kompromisse einzugehen, verstehen, dass unser Versand nicht Amazon-Prime ist und auch einmal Fehler passieren können. Ihr unterstützt lokale Unternehmen und helft uns, ethisch vertretbare Mode in Linz anbieten zu können. Wir freuen uns und sind dankbar, dass ihr kleine Einschnitte in Kauf nehmt, um Großes zu bewirken!

 

We sell you clothes. With love.

 


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